Schlaflos im Flugzeug: So klappt’s mit dem Nickerchen an Bord
Die wenigsten Passagiere können es: Schlafen im Flugzeug. Während sich die Zeit an Bord auf einem Kurzstreckenflug oftmals noch mit einfachen Dingen wie ein Buch lesen, das vielseitige Bordprogramm schauen oder mit der Vorfreude auf den Urlaub überbrücken lässt, ist fehlender Schlaf auf einem Langstreckenflug für viele Passagiere eine echte Qual, und das sowohl während des Fluges als auch nach der Landung am Zielort. Nicht nur, dass die lange Flugzeit ganz ohne Schlaf nicht vorübergehen will, der Kampf gegen den Jetlag ist äußerst mühsam und schließlich möchte niemand unausgeschlafen in den Urlaub starten. Mit ein paar wenigen Tricks fällt Ihnen das Schlafen im Flugzeug einfacher und aus dem leichten Dösen wird ein traumhafter Tiefschlaf.
Hellwach über den Wolken – das sind die häufigsten Gründe
Jeder, der schon einmal geflogen ist, kennt es: Das Flugzeug ist gerade gestartet und plötzlich werden die Augen schwer, das ständige Gähnen nimmt kein Ende und die Müdigkeit überkommt einen. Aber warum werden wir beim Fliegen so schnell müde? Ganz einfach: Der Luftdruck in der Kabine ist während des Fluges so niedrig, als würden wir uns auf einem über 2.000 Meter hohen Berg befinden. Diese dünne und trockene Luft ist für den Körper anstrengend und macht daher schlapp und müde.
Das klingt doch eigentlich großartig – immerhin geht die Flugzeit mit einer Mütze Schlaf viel schneller vorüber, zudem kommen Sie fit und ausgeschlafen am Reiseziel an. Besser kann ein Urlaub doch nicht starten. Was sich allerdings so verlockend anhört, ist für die meisten Passagiere gar nicht so leicht umzusetzen. Denn im Flugzeug gibt es verschiedene Faktoren, die Sie und andere Fluggäste nicht einschlafen oder erst recht nicht durchschlafen lassen wollen.
Ein volles Flugzeug und der Lärm der anderen Passagiere rauben Ihnen den Schlaf an Bord. Beim ersten Dösen werden Sie von der plötzlichen Durchsage des Kapitäns aus dem Cockpit gestört, der Ihnen den Wetterbericht vom Zielflughafen nennt. Die nächste Bemühung ein Nickerchen im Flugzeug zu machen unterbricht die nette Stewardess, die Ihren Sitznachbarn nach „Kaffee oder Tee?“ fragt und lautstark den Getränkewagen durch den engen Gang schiebt. Wenn Sie es dann endlich geschafft haben einzuschlafen, reißt Sie ein höfliches „Entschuldigung, haben Sie den Sicherheitsgurt geschlossen?“ des Bordpersonals aus dem Schlaf.
Für ein paar Stunden die Augen an Bord zu schließen und ins Land der Träume abzutauchen ist wirklich nicht leicht. Mit unseren Tipps und Tricks fürs Schlafen im Flugzeug können Sie aber auch hoch über den Wolken schlummern.
Tipps für traumhafte Stunden an Bord – Schlafen anstatt Schäfchen zählen
Tipp 1
Den richtigen Sitzplatz buchen und mehr Komfort genießen
Der Sitzplatz in der Mitte gehört zu den unattraktivsten Plätzen im Flugzeug. Zwischen zwei Passagieren eingeengt, fühlen Sie sich wie in einer Sardinenbüchse. Sind die Sitznachbarn zudem fremd, können Sie sich nicht einmal an dessen Schultern anlehnen, um ein Nickerchen zu machen. Der Gangplatz ist zwar beliebt, da Sie schnell aufstehen können und nur einen direkten Sitznachbarn haben, allerdings werden Sie häufig von vorbeilaufenden Fluggästen und dem Bordpersonal angerempelt. Zudem müssen Ihre Sitznachbarn über Sie herübersteigen oder Sie ständig bitten aufzustehen. Der Sitzplatz am Fenster ist daher der ideale Platz zum Schlafen im Flugzeug und Sie können sich bequem am Fenster anlehnen und es sich so richtig gemütlich machen.
Unser Tipp: Bloß keinen Sitzplatz nahe den Flugzeugtoiletten buchen. Das ständige Ein- und Ausgehen von anderen Passagieren, lange Schlangen sowie unangenehme Gerüche aus der Toilette rauben Ihnen den Schlaf. Übrigens: mehr Beinfreiheit genießen Sie auf komfortablen XL-Seats.
Tipp 2
Nach einem Upgrade fragen oder direkt eine bessere Klasse buchen
In der Economy Class sitzen Sie mit zahlreichen anderen Passagieren auf engstem Raum dicht beieinander – kein wirklich schöner Ort, um überhaupt an Schlaf zu denken. Fragen Sie daher bereits beim Check-in höflich das Personal nach einem Upgrade in die Premium Economy oder Business Class. Alternativ können Sie natürlich auch im Vorfeld schon einen Sitzplatz in einer besseren Klasse buchen.
Unser Tipp: Wenn Sie mit den Treueprogrammen der großen Luftfahrtallianzen wie Star Alliance, SkyTeam oder oneworld Meilen sammeln, kommen Sie weitaus häufiger in den Genuss von (kostenfreien) Upgrades und genießen somit mehr Komfort auf Flügen.
Tipp 3
Bequeme Kleidung anziehen und sich wohlfühlen
Es sieht schon etwas seltsam aus, wenn Sie während des Langstreckenfluges auf die Toilette gehen und in Ihrem Lieblingspyjama auf Ihren Sitzplatz zurückkehren, um ein Schläfchen zu machen. Trotz allem sollten Sie bei langen Flügen auf eine bequeme Kleidung achten. In der engen Jeans und dem zugeknöpften Hemd sehen Sie bestimmt gut aus, Sie werden aber keine Freude im Flugzeug haben. Für Langstreckenflüge eignet sich bequeme Sportkleidung und auch auf der Kurzstrecke sind weite und luftige Kleidungsstücke deutlich angenehmer.
Unser Tipp: Im Flugzeug wird es auf Dauer ziemlich kalt und wer friert, kann in der Regel auch nicht einschlafen. Neben luftiger Kleidung gehören daher auch warme Socken und ein dicker Pullover ins Handgepäck.
Tipp 4
Wirksame Einschlafhilfen mit an Bord nehmen
Während es früher von vielen Airlines kostenfreie Schlaf- und Hygiene-Sets mit Nylonsocken, Ohrstöpseln, Schlafbrille sowie Minizahnbürste und -zahnpasta gab, müssen Passagiere sich diese Extras heutzutage meist selbst mit an Bord nehmen. Mit verschiedenen Einschlafhilfen wie beispielsweise einem Nackenkissen, Ohropax oder einer Schlafmaske werden störende Faktoren wie Lärm oder Licht einfach ausgeblendet und Sie können in Ruhe im Flugzeug schlafen.
Unser Tipp: Kreativ sein und mehr Komfort im Flugzeug genießen – mit wenigen Handgriffen zaubern Sie aus Ihrem Schal eine gemütliche Nackenrolle und aus der Strickjacke wird eine kuschelige Decke.
Tipp 5
Rituale auch beim Schlafen im Flugzeug einhalten
Pipi machen, Zähneputzen und ab ins Bett – so kennen es die meisten aus dem Kindesalter von zu Hause. Auf Langstrecken- und Nachtflügen sollten Sie Ihre Rituale vor dem zu Bett gehen unbedingt beibehalten, um besser in den Schlaf zu finden. Lesen Sie ein paar Seiten in Ihrem Lieblingsbuch, hören Sie ein bisschen Musik und suchen Sie noch einmal die Flugzeugtoilette auf, bevor Sie, anstatt ewig lange Schäfchen zu zählen, im Land der Träume schlummern.
Unser Tipp: Können Sie am besten abschalten, wenn Sie noch ein bisschen im Internet surfen und über WhatsApp & Co. mit Familie und Freunden schreiben? Dann fragen Sie beim Flugpersonal nach WLAN an Bord, das auf Langstreckenflügen schon fast zum Standard gehört.
Tipp 6
Sich selbst müde machen und nachhelfen
Vielleicht gehören ja Sie auch zu den Menschen, für die Schlafen im Flugzeug kein Problem ist und Sie schlummern schon, nachdem die Maschine die optimale Flughöhe erreicht hat? Dann ist es umso ärgerlicher, wenn Sie an Bord einfach nicht müde werden. Mit verschiedenen Tricks können Sie der Müdigkeit nachhelfen: Recken und strecken Sie sich, damit Ihre Muskeln entspannt sind. Versuchen Sie, bereits eine Nacht vor dem Flug, auf etwas Schlaf zu verzichten, so sind Sie am Abflugtag auf jeden Fall müde. Gönnen Sie sich ein oder zwei Gläser Wein an Bord, der schmeckt nicht nur gut, sondern Alkohol macht häufig müde.
Unser Tipp: Leiden Sie unter Aviophobie und können Sie deswegen nicht im Flugzeug schlafen? Mit unseren Tipps gegen Flugangst wird für Sie nicht nur das Fliegen einfacher, sondern Sie bekommen auch eine Mütze Schlaf an Bord.
Aufgepasst – Müde macht meckerig
Wenn Sie ausgeschlafen sind, fühlen Sie sich fitter und sind meist deutlich besser gelaunt. Auch auf einer Flugreise spielt Freundlichkeit eine große Rolle, schließlich sind Sie für mehrere Stunden mit vielen fremden Menschen auf engstem Raum zusammen. Das einfache Aufstehen und aus dem Flugzeug aussteigen ist hoch über den Wolken unmöglich. Allerdings sind müde Menschen oftmals gereizt und lassen das auch gerne Ihre Mitmenschen spüren. Daher ist Schlaf im Flugzeug umso wichtiger – für Sie und erst recht für die anderen Passagiere sowie das Flugpersonal an Bord.
Wenn Sie trotz allem einmal auf einem Flug nicht in den Schlaf finden und vor Müdigkeit die Augen kaum offenhalten können, denken Sie zum eigenen und zum Wohl der anderen Fluggäste an den Flugzeug-Knigge: Seien Sie freundlich zu Ihrem Sitznachbarn, auch wenn dieser in aller Ruhe schlummert und Sie nicht. Sind schreiende Babys an Bord, haben Sie Verständnis. Vielleicht weint das Kind, weil es wie Sie nicht schlafen kann. Und natürlich sollten Sie auch nicht grundlos zickig zum Flugpersonal sein, die Mitarbeiter an Bord tun schließlich alles für Ihr Wohl. Darum lassen Sie Ihren Sicherheitsgurt auf dem gesamten Flug geschlossen und für die Crew-Mitglieder sichtbar. Somit müssen Sie das Bordpersonal nicht anmeckern, falls es zu Turbulenzen kommt und Sie von den Flugbegleitern aus dem Tiefschlaf geweckt werden müssen.
Unser Fazit: Augen zu und guten Flug
Ins Flugzeug steigen, den Sicherheitsgurt umlegen, die Augen schließen und ein Nickerchen machen, bis das Reiseziel erreicht ist. Was so traumhaft klingt, gelingt jedoch den wenigsten Passagieren an Bord. Zu wenig Platz und zu viele störende Faktoren rauben den meisten Fluggästen den Schlaf über den Wolken – das ist vor allem auf Langstreckenflügen besonders mühsam für den Körper. Dabei ist das Schläfchen an Bord mit einfachen Tricks gar nicht so weit entfernt. Ein komfortabler Sitzplatz hilft zusätzlich, an Bord eine Mütze Schlaf zu bekommen. Und wenn Ihnen all das nicht hilft – Augen zu und guten Flug! Genießen Sie den Blick aus dem Fenster und träumen Sie vor sich hin, bis Sie einschlummern.