Alleinreisende Kinder
Vor allem in den Ferien kommt es häufig vor, dass Kinder ohne die Eltern fliegen – etwa um Oma und Opa zu besuchen oder bei Scheidungskindern Zeit bei dem anderen Elternteil zu verbringen. Die Erziehungsberechtigten haben dabei verständlicherweise oft ein mulmiges Gefühl – schließlich ist ein Flughafen groß und übersichtlich, sodass selbst Erwachsene oft Probleme haben sich zu orientieren. Doch die Ängste sind in der Regel unbegründet, denn die Airlines setzen heutzutage mit besonderen Serviceleistungen alles daran, dass die Kleinen ein unbeschwertes und vor allem sicheres Reiseerlebnis haben.
Betreuungsservice für die Kinder
Bei der Lufthansa beispielsweise ist es Kindern zwischen 5 und 11 Jahren nur erlaubt, allein zu fliegen, wenn sie den Betreuungsservice der Airline in Anspruch nehmen. Dieser kostet zwischen 50 und 80 Euro, dafür kann man sich einer guten Betreuung sicher sein. Am Flughafen von Frankfurt am Main können die Kleinen beispielsweise in der geräumigen Kinder-Lounge auf ihren Flug warten – mit Videospielen, Tischkicker, Spielekisten und natürlich einer Betreuerin, die auf die Alleinreisenden acht gibt und sie tröstet, wenn doch mal Flugangst aufkommt. Die Lounge wird nicht nur von der Lufthansa, sondern auch von vielen weiteren Fluggesellschaften genutzt. Allein die Lufthansa transportiert so pro Jahr über 70000 alleinreisende Kinder.
Viele Vorsichtsmaßnahmen
Eltern, die trotzdem besorgt sind, dass ihre Lieblinge verloren gehen, können beruhigt sein, denn die Maßnahmen sind umfangreich: So bekommen die allein fliegenden Kinder eine gelbe Tasche mit allen wichtigen Dokumenten umgehängt und müssen natürlich nie allein sein: Bis zum Flugzeug und nach dem Aussteigen werden sie von Fachkräften betreut und in der Luft durch die Flugbegleiter. Wer das Kind am Flughafen abholt, muss sich zudem ausweisen – der Abholer muss schon vor dem Flug angegeben werden.
Neben diesen gängigen Maßnahmen haben sich verschiedene Airlines jedoch noch andere Maßnahmen ausgedacht, wie man Eltern und Kind die Situation erleichtern kann. Bei Germanwings beispielsweise dürfen die Erziehungsberechtigten das Kind durch die Sicherheitskontrolle und bis zum Gate begleiten und dabei bleiben, bis es ins Flugzeug steigt. So können auch mal unvorhergesehene Dinge wie Verspätungen dazwischenkommen, ohne das bei Kind und Eltern Panik aufkommen muss.
Das Kind vorbereiten
Grundsätzlich sollte man sein Kind natürlich nur alleine fliegen lassen, wenn man sich sicher ist, dass das Kind diesem Abenteuer gewachsen ist und auch das Kind selbst dieser Meinung ist. Sprechen Sie bereits bevor Sie den Flug buchen mit Ihrem Kind darüber und nutzen Sie die Tage vor dem Abflug dafür, den ganzen Ablauf intensiv durchzusprechen – dabei sollten Sie auch auf die Fragen und Ängste des Kindes eingehen. Das Kind sollte für alle Eventualitäten Bescheid wissen, an wen es sich wenden muss, beispielsweise im äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass es im Flughafen verloren geht.
Falls Sie zu dem Entschluss kommen, dass alleine fliegen für Ihr Kind eine Nummer zu groß ist: Aufenthalte bei den Großeltern u.Ä. machen den Kindern noch mehr Spaß, wenn ein Freund oder eine Freundin dabei ist – und zusammen mit einem befreundeten Kind ist auch das Abenteuer Fliegen gleich viel entspannter.