Vom Kompensieren der Emissionen und Klimazielen der Airlines
- Datum
- Sonntag, 23. Mai 2021
In Zeiten des Klimawandels steht das Flugzeug wegen seiner schädlichen Emissionen oft in der Kritik. Welche Klimaziele verfolgen die Airlines, wie steht es mit der Verantwortung von Flughäfen und Flugzeugherstellern und wie können Passagiere aktiv werden?
Passagiere können eigene CO2-Emissionen kompensieren
Schon seit Jahren bieten Airlines Passagieren die Möglichkeit, die durch ihre Buchung verursachten Emissionen zu kompensieren. Wer dies tun möchte, setzt dabei im Rahmen der Buchung meist schlichtweg an der entsprechenden Stelle einen Haken. Dem Buchungsbetrag wird dann ein Aufpreis für die Kompensation der Emissionen hinzugefügt und gemeinsam mit der Summe für die Flüge und weiteren Leistungen von der Kreditkarte abgebucht.
Darüber hinaus können Passagiere auch anderweitig Gutes tun. Websites wie atmosfair.de und myclimate.org bieten Möglichkeiten, Emissionen zu kompensieren. Hier lassen sich Emissionen berechnen – und das nicht nur für das Fliegen. Wurden die Emissionen berechnet, kann gespendet werden. Von den Spenden werden wohltätige Projekte unterstützt, die der Umwelt oder den Menschen in durch den Klimawandel gefährdeten Regionen, zugutekommen.
Das tun die Airlines, um CO2-Emissionen zu reduzieren
Die Airlines bemühen sich ebenfalls schon lange darum, klimafreundlicher zu werden. Das geht weit über den Haken, den Passagiere bei der Buchung setzen können, hinaus. Immer mehr Airlines setzen sich Klimaziele. So will Cathay Pacific bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen; Alaska Airlines hingegen wollen dieses Ziel schon bis 2040 erreichen.
Bei British Airways, Iberia und weiteren Airlines der IAG-Gruppe will man ebenfalls bis 2050 das Netto-Null-Emissionen-Ziel erreichen. Zudem sollen bereits bis 2030 zehn Prozent der Flüge mit Biokerosin unterwegs sein.
Flughäfen und Flugzeughersteller stehen ebenso in der Verantwortung
Sogenanntes grünes Kerosin will man künftig auch am Münchner Flughafen bereitstellen. Wie der Merkur schreibt, kündigte FMG-Pressechef Ingo Anspach an, dass nach eingehender technischer Prüfung das Tanklager am Airport öffne, das für klimafreundliche Treibstoffe genutzt werden wird.
Das zeigt, dass nicht nur bei den Airlines sondern auch bei den Flughäfen ein Umdenken stattfindet, das dem Klima zuträglich ist. Darüber hinaus gibt es von Seiten der Flugzeughersteller natürlich schon lange Bestrebungen, auch die Maschinen immer klimafreundlicher zu gestalten.
Besonders umtriebig zeigte sich hier in den vergangenen Jahren auch Airbus. Das Unternehmen verfolgt derzeit verschiedene Ansätze, mit denen sich die Luftfahrt womöglich revolutionieren lässt. Vor allem für den Wasserstoffantrieb scheint man sich hier begeistern zu können, denn insgesamt drei Wasserstoffflugzeuge befinden sich bei Airbus derzeit in der Entwicklung. Das Projekt sorgte in den vergangenen Monaten unter dem Namen ZEROe immer wieder für Schlagzeilen.
Bei den drei Projekten handelt es sich einmal um eine Propellermaschine für bis zu 100 Passagiere, einen Jet für 120 bis 200 Passagiere sowie ein spannendes „Blended-wing-body“-Konzept, das mit seinem futuristischen Aussehen die Menschen begeistert.
Ob es mit dem Einsatz ab 2035 dann tatsächlich hinhaut, wird die Zukunft zeigen. Bis dahin tun sich aber gewiss noch viele weitere spannende Ideen auf, mit denen man das Reisen – insbesondere das Fliegen – mit der Umwelt und dem Klima in Einklang bringen kann.