Verhaltensforscher entwickeln schnelleres und entspannteres Boarding

Datum
Mittwoch, 4. Dezember 2019

Das Boarding eines Fluges gehört zu den anstrengendsten Erlebnissen auf einer Reise. Damit es in Zukunft entspannter am Gate zugeht und die Boarding-Zeit reduziert wird, hat die US-Fluggesellschaft Southwest Verhaltensforscher engagiert.

Wartebereiche so angenehm wie möglich gestalten

Southwest
Entspannt boarden, entspannter fliegen? Southwest analysiert den Boarding-Prozess.

Dieses Phänomen kennen so gut wie alle Flugpassagiere: Kaum stellen sich die ersten Leute hinter dem Schalter am Flugsteig an, beginnt das große Gedränge. Noch schlimmer wird es in der Regel, sobald die Flugbegleiterinnen am Gate erscheinen, um die Vorbereitungen für den Boarding-Prozess zu starten. Obwohl fast alle Fluggesellschaften bestimmte Boarding-Reihenfolgen kennen und die Passagiere meist nach Reihen sortiert zum Einsteigen auffordern, ist das Chaos am Gate kaum zu verhindern.

Doch die Standzeiten an den Flughäfen kosten die Fluggesellschaften viel Geld. Vor allem Billigfluggesellschaften sind vor dem Hintergrund ihrer geringen Ticketpreise auf sehr kurze Turnaround-Zeiten angewiesen. Das bedeutet, dass jede Minute im Boarding-Prozess möglichst effizient ausgenutzt werden muss.

Um das Boarding in Zukunft noch effizienter zu gestalten, hat sich die US-Billigfluggesellschaft Southwest nun die Unterstützung von Verhaltensforschern geholt. Die Airline engagierte die Beratungsagentur Innovia, um den gesamten psychologischen Prozess zu untersuchen, den Passagiere von der Buchung bis zum Ende ihrer Reise durchlaufen. Ein Schwerpunkt der Untersuchung war die Fragestellung, welche Aspekte das Verhalten von Menschen beim Schlangestehen beeinflussen.

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Die Untersuchung zeigte, dass es vor allem darauf ankomme, die Wartezeit am Flugsteig so angenehm und entspannt wie möglich zu gestalten. Der Stress, den Passagiere beim Boarding erleben, sollte nach Möglichkeit reduziert werden. Dazu soll ein Bündel an technischen als auch analogen Maßnahmen dienen. Über eine App sollen Passagiere beispielsweise erkennen können, wie weit die Boarding-Vorbereitungen bereits abgeschlossen sind. Zudem müssen die Wartebereiche an den Gates attraktiver gestaltet werden.