TUI und Ethihad in gemeinsamer Sache

Datum
Donnerstag, 24. November 2016

Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin ist stark havariert und sucht nach einer vielversprechenden Lösung, die das Unternehmen wieder auf Kurs bringt. Nun lässt sich ein Hoffnungsschimmer über den Wolken blicken, denn TUI und Etihad wollen ein Joint Venture starten. 

Air Berlin

Es klingt gut, wirft aber auch Fragen auf. Weshalb engagiert sich TUI so stark um Air Berlin und was sind die eigentlichen Interessen von Etihad? Die Beweggründe der einzelnen Partner sind verschieden, aber dennoch erhoffen sich alle Beteiligten das Gleiche, also das Beste.

Die Interessen der Akteure

Etihad ist Großaktionär bei Air Berlin und hat in der Vergangenheit mehr als 500 Mio. Euro in die strauchelnde Fluggesellschaft investiert. Gelingt es Etihad das deutsche Unternehmen zu sanieren, wäre das Geld nicht verloren und im Falle eines erfolgreichen Wiederaufbaus der Airline, könnte sogar mit einem mehr oder minder großen Return on Investment zu rechnen sein.

Die Meldung über den Einstieg der TUI AG kam zugegebenermaßen leicht überraschend. TUI hat seine an den Konzern angebundenen Partnerunternehmen europaweit näher zusammengebracht und hierfür gar eine einheitliche Markenstrategie entwickelt. Zudem läuft mit Air Berlin ein Wet-Lease-Vertrag, der inhaltlich 14 Flugzeuge inklusive Besatzung, die von dem Konzern an die Fluggesellschaft lukrativ vermietet werden. Mit dem Ende dieser Vereinbarung würde ein Millionenverlust entstehen und TUI hätte Schwierigkeiten die zusätzliche Kapazität selbst zu nutzen. Zudem würden Marktanteile abgegeben werden, die durch Wettbewerber schnell besetzt werden könnten.