Tarifkonflikt: Lufthansa geht auf die Piloten zu
- Datum
- Donnerstag, 30. April 2015
Der Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa und seinen Piloten dauert nun schon seit geraumer Zeit an – zwölf mal im Laufe des letzten Jahres sind die Lufthansa-Piloten in den Streik getreten, was bisher Verluste von mindestens 220 Millionen Euro für die größte deutsche Fluggesellschaft zur Folge hatte. Nun besteht Hoffnung für alle Beteiligten (inklusive den verunsicherten Passagieren), dass das endlose Hin und Her zwischen Unternehmensführung und Gewerkschaft bald ein Ende haben könnte. Auf der gestrigen Hauptversammlung des Traditionsunternehmens machte nun Carsten Spohr, der Chef der Lufthansa, einen entscheidenden Schritt auf die Piloten zu: „Wir haben heute Morgen der Vereinigung Cockpit eine Gesamtschlichtung zu allen offenen Tarifverträgen angeboten.“, so Spohr.
Germanwings-Tragödie überschattet Versammlung
Die Hauptversammlung der Lufthansa in Hamburg, die von vielen Beobachtern gespannt erwartet wurde, war selbstverständlich überschattet von der Erinnerung an den Absturz des Flugs 4U9525 des Tochterunternehmen Germanwings. Die Katastrophe, bei der 150 Menschen ihr Leben ließen, ist der schwerste Unfall der Lufthansa-Geschichte und wird auch in Bei der Versammlung der Aktionäre nicht ausgeklammert: Mit einer Gedenkecke und einem Kondolenzbuch wird den Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Möglicherweise hat die Germanwings-Tragödie indirekt auch ihren Teil zur Einigung zwischen Unternehmen und Piloten-Gewerkschaft beigetragen – so erklärte Spohr, dass man bei der Lufthansa durch die Trauer enger zusammengerückt sei. Das Gezanke um die Tarife waren letztlich vermutlich alle Beteiligten Leid. Es bleibt zu hoffen, dass den Aussagen Spohrs bald Taten folgen und es so schnell keine Streiks mehr im Hause Lufthansa geben wird.