Ryanair prüft Streckeneinstellungen und Schließung von Basen

Datum
Freitag, 25. Januar 2019

Die Zahlen des Billigfliegers Ryanair sehen nicht rosig aus und die Airline muss sich Gedanken um ihre Zukunft machen.

Airline Ryanair
Im Moment betreibt Ryanair in Deutschland noch 9 Basen.

Um die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr nicht ein drittes Mal nach unten korrigieren zu müssen, denkt Ryanair über verschiedene Maßnahmen, wie die Einstellung von Strecken, ein langsameres Flottenwachstum und das Schließen weiterer Basen, nach. Daher werden gerade alle Flugrouten und Basen eingehend auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft. Darüber hinaus wird das Unternehmen in den kommenden Monaten das Gespräch mit den Mitarbeitern und deren Gewerkschaften suchen, die von Streckeneinstellungen oder von Schließungen betroffen sein könnten. Man wolle dabei das Möglichste tun, um den Crews einen Wechsel zu anderen Basen zu ermöglichen, so der Personalchef Eddie Wilson.

Nach eigenen Angaben kann Ryanair in Deutschland 15 Prozent des Luftverkehrs für sich verbuchen. Gemäß der Flugplandaten stellt die Airline im Winter knapp 7 Prozent (inklusive Lauda Motion) und im Sommer gut 8 Prozent des Angebotes. Zurzeit hat Ryanair 42 Flugzeuge an neun Basen stationiert, und zwar in Berlin-Schönefeld, Berlin-Tegel, Frankfurt am Main, Frankfurt-Hahn, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln/Bonn, Memmingen, Nürnberg und Weeze.

Es wird derzeit nicht nur über Streckenkürzungen und Schließungen diskutiert, sondern auch über zeitlich befristete Verträge, saisonale Basen oder ein Abschwächen des Flottenwachstums inklusive weniger Neueinstellungen. Insgesamt besitzt Ryanair eine Flotte von 439 Flugzeugen, die in den kommenden Jahren um 135 Boeing-737 Max Jets aufgestockt werden soll. Bei einem Ölpreis von dauerhaft über 70 Dollar pro Barrel, würden laut Ryanair die Kosten für Kerosin um mehr als 400 Millionen Euro steigen. Wenn Anfang Februar die Finanzzahlen für das dritte Quartal vorliegen, wird der Billigflieger weitere Einzelheiten bekanntgeben.