Personalmangel: Swiss gehen die Flugbegleiter aus

Datum
Dienstag, 28. Dezember 2021

Die Corona-Pandemie hat die Fluggesellschaften vor viele Herausforderungen gestellt. Einer weiteren sieht sich nun die Swiss gegenüber: dem Unternehmen geht allmählich die Kabinencrew aus.

Entlassenes Kabinenpersonal soll Rückkehr-Angebot erhalten

Swiss Airbus A330
Personalmangel bei Swiss führt dazu, dass gekündigte Mitarbeiter wieder angestellt werden sollen.

Die Corona-Pandemie hat selbst die sonst recht stabile Fluggesellschaft Swiss ordentlich durchgeschüttelt. Um insgesamt 15 Flugzeuge verkleinerte das Unternehmen seine Flotte. Dies ging mit dem Abbau von 1.700 Vollzeitstellen einher. Doch hier könnte sich Swiss gehörig verrechnet haben.

Immerhin konnte im Juni kurzzeitig aufgeatmet werden. Statt 780 Mitarbeiter zu kündigen, mussten „nur“ 550 Personen gehen. Der Rest des Stellenabbaus sollte über ein Freiwilligenprogramm und über die natürliche Fluktuation erreicht werden. Nun steht Swiss vor einem großen Problem: Denn inzwischen mangelt es der Lufthansa-Tochter an Personal – und zwar gewaltig.

Während der Pandemie rechnete man damit, dass das Personal reagieren würde, wie es stets in Krisen reagiert: Die Arbeitsstellen werden seltener gewechselt, man ist ja schließlich froh um den Job, den man hat. Doch in der Corona-Pandemie scheint vieles anders als sonst zu sein. So auch die Fluktuation beim Personal. Die legte nämlich gehörig zu.

Insgesamt 334 entlassene Mitarbeiter des Kabinenpersonals werden deshalb im Januar Post von Swiss erhalten. Ihnen wird ein Rückkehrrecht ab April 2022 eingeräumt.

Swiss will Personalmangel entgegenwirken

Der Flugplan für den Sommer 2022 ändere sich zwar nicht und man rechne weiterhin damit, dass das Vorkrisenniveau nicht erreicht werde, doch beim Personal sieht es für Swiss dennoch düster aus. Das hat nicht nur mit der unerwarteten Fluktuation zu tun, sondern unter anderem auch mit der Einführung einer Impfpflicht und der häufigeren Nutzung der Frühpensionierung.

Deshalb hofft man, den Personalmangel auch mit weiteren Möglichkeiten überbrücken zu können, etwa mit Anreizen für eine freiwillige Erhöhung des Arbeitspensums bei Teilzeitbeschäftigten.