Ouverture: Geht der neue Überschallflieger in Serie?

Datum

Mittwoch, 23. Januar 2019

Mehr als 15 Jahre nachdem die Concorde aus dem Verkehr gezogen wurde, bahnt sich ein neuer Überschallflieger an, der die Strecke London – New York in nur 3,5 Stunden absolvieren könnte. Erste Bestellungen trudeln schon ein!

Es ist erstaunlich, wie lange Reisende schon darauf verzichten müssen, ihren Weg mit dem Überschallflugzeug zurückzulegen. Beim aktuellen Fortschritt, den die Technik absolviert, hätte man doch damit rechnen können, dass ein neuer Überschallflieger nicht lange auf sich warten lässt. Doch weit gefehlt: Im Jahr 2003 wurde die letzte Concorde aus dem Verkehr gezogen und das war es dann gewesen. Dass seitdem in der zivilen Luftfahrt kein Überschallflugzeug mehr zum Einsatz kam, ist im besten Falle faszinierend.

Aber womöglich brauchen manche Entwicklungen einfach ihre Zeit. Denn mit der Ouverture könnte sich nun ein neues Überschallflugzeug anbahnen. Und das beste daran? Bestellungen liegen bereits vor. Zudem soll die Ouverture der Concorde in vielerlei Hinsicht überlegen sein.

„Boom“ arbeitet am Überschallflieger

Das US-Unternehmen Boom setzt auf die Ouverture. An einer kleineren Testversion, dem XB-1 arbeitet der Hersteller derzeit. Der könnte sogar schon in diesem Jahr abheben. 2020 könnte die „richtige“ Ouverture dann bereits für Passagiere in Frage kommen.

Platz bietet diese für 55 Passagiere und unterwegs ist sie mit rund 2.300 km/h, also mehr als 2,5-fach so schnell wie ein durchschnittliches Passagierflugzeug. Dabei soll die Ouverture aber deutlich umweltfreundlicher als die Concorde sein. 30 Prozent weniger Kerosin soll die Ouvertoure im Gegensatz zur Concorde verbrauchen. Das macht sie auch wirtschaftlicher, weshalb Tickets für einen Flug von London nach New York bereits für ca. 5.000 US-Dollar angeboten werden könnten.

Selbst beim Überschallknall wolle man sich Mühe geben. Auf lediglich 85 Dezibel soll die Ouverture kommen, was es langfristig vielleicht sogar ermöglichen könnte, in den USA Inlandsflüge mit Überschallgeschwindigkeit durchzuführen. Die sind dort nämlich aktuell verboten. Es könnte also deutlich mehr geben als die ohnehin schon bedeutende Strecke London – New York.

Kling gut? Das denken sich auch andere. Bereits 30 Stück sollen bestellt worden sein. Ob sich daraus aber ein massentaugliches Phänomen entwickelt und die Concorde endlich ihren Nachfolger gefunden hat, sei mal dahingestellt. Dazu muss sich die Ouverture erstmal in der Praxis bewähren.