Maßnahmen reduzieren Corona-Ansteckungsrisiko im Flugzeug deutlich

Datum
Donnerstag, 22. April 2021

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ – so heißt es in einem Lied von Reinhard Mey. Doch leider sehen sich seit Corona viele in ihrer Freiheit beim Fliegen eingeschränkt – und auch die Angst, sich im Flugzeug mit dem Virus zu infizieren, ist allgegenwärtig. Wie hoch ist das Ansteckungsrisiko im Flugzeug tatsächlich? Was bewirken Luftfilter und freie Mittelsitze? Wir haben die Antworten.

Studie belegt die gute Wirkung von Belüftungssystemen im Flugzeug

Flugbegleiterin mit Maske
Die Gefahr sich im Flugzeug mit Corona anzustecken, ist äußerst gering.

Eine Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health belegt, dass die im Flugzeug integrierten Belüftungssysteme über 99 Prozent der von Corona erzeugten Partikel herausfiltern. Somit minimieren Luftfilter in Flugzeugen deutlich das Ansteckungsrisiko mit Covid-19.

Allerdings sind die Filtersysteme in den Maschinen nicht in der Lage, die verbrauchte Luft direkt zurück in das Filtersystem zu führen. Nach Aussage diverser Wissenschaftler dauere es mehrere Minuten, bis die Luft im Flugzeug gefiltert wird. Ein geringes Ansteckungsrisiko bleibt also weiterhin bestehen. Ebenso sorgen Luftbewegungen in der Kabine für Verwirbelungen, was wiederum zu einer Verteilung von Aerosolen führen kann.

Freie Mittelsitze tragen deutlich zur Reduktion des Corona-Ansteckungsrisikos bei

Laut dem Ergebnis einer aktuellen Studie der Kansas State University sowie der US-Seuchenschutzbehörde CDC wird das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus in Flugzeugen mit freien Mittelsitzen um bis zu 57 Prozent minimiert, sofern die Maschinen über ein oder zwei Gänge verfügen. In der Studie wurde bei einem Test mit Labormodellen herausgefunden, dass das Ansteckungsrisiko mit Covid-19 bereits über 20 Prozent reduziert wird, wenn der Passagier nur zwei Sitze von einem Corona-Erkrankten entfernt sitzt.

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Fensterplätze bergen geringeres Ansteckungsrisiko als Gangplätze

Bereits vor Corona erfreuten sich Fensterplätze deutlich größerer Beliebtheit als Gangplätze. Auch hinsichtlich des Ansteckungsrisikos mit dem SARS-COV-2-Virus bieten Fensterplätze mehr Schutz, da Passagiere hier während eines Fluges im Schnitt nur mit 12 Menschen in Kontakt kommen, jene an Gangplätzen dagegen mit 64. Dieser Beleg basiert auf einer Studie der Emory University in Atlanta.

Was bringen diverse Corona-Schutzmaßnahmen in Flugzeugen?

Noch wichtiger als der Sitzplatz in einem Flugzeug sind jedoch, laut der Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health, die Corona-Schutzmaßnahmen. Bei einer guten Kooperation zwischen der Fluggesellschaft und den Fluggästen einhergehend mit der strikten Einhaltung mehrschichtiger Schutzmaßnahmen könne man das Übertragungsrisiko mit Covid-19, laut der Studie, signifikant minimieren.

Somit habe, nach dem Ergebnis der Studie, das Tragen einer Maske, das Einhalten von Mindestabständen sowie das regelmäßige Desinfizieren von Oberflächen den größten Effekt gegen eine Übertragung der Coronaviren. Ebenfalls sei der obligatorische Nachweis eines negativen Corona-Tests, der bereits vor dem Boarding vorliegen muss, eine entscheidende Maßnahme.

Fazit

Grundsätzlich ist das Risiko, sich während eines Fluges mit Corona zu infizieren, vergleichsweise gering. Dies gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, sich an diverse Schutzmaßnahmen zu halten. Umso länger der Flug und umso voller das Flugzeug ist, desto mehr steigt das Ansteckungsrisiko. Allerdings verhindern die guten Filtrationssysteme der Flugzeuge die Ausbreitung von Bakterien und Viren. Auch in Flugzeugen mit ein bis zwei Gängen und freien Mittelsitzen ist das Infektionsrisiko mit Covid-19 deutlich minimiert.