Laudamotion: Verstöße gegen Nachtflugverbot einkalkuliert?

Datum
Mittwoch, 15. August 2018

Gründer Niki Lauda hat gerade anderes im Kopf als seine Airline. Und die beteiligte Skandal-Airline Ryanair hat auch mal wieder andere Sorgen. Fortwährende Streikandrohungen inklusive. Da kommen die Vorwürfe gegen Laudamotion alles andere als gelegen.

NachtflugIm Juli 2018 schnitt Laudamotion in Sachen Pünktlichkeit nämlich alles andere als gut ab. Dazu kommen Experten nach einem Blick auf die 31 Flüge in den Abendstunden zwischen Palma de Mallorca und Frankfurt, von denen lediglich sechs pünktlich landeten. 16 der 31 Flüge waren verspätete, wobei sie erst nach der Nachtfluggrenze eintrafen und daher gegen das Nachtflugverbot verstießen.

Gegen das Nachtflugverbot verstießen die aufgrund dessen nach Frankfurt-Hahn umgeleiteten Maschinen dann zwar nicht mehr (dort dürfen sie auch nach 24 Uhr noch landen), doch erfreut dürften die betroffenen Passagiere ebenso wenig gewesen sein. Denn Frankfurt-Hahn befindet sich ganze 120 Kilometer vom eigentlichen Zielflughafen entfernt. Ebenso wenig erfreulich: einer der 31 Flüge wurde ganz gestrichen.

Kritik an Laudamotion wird lauter

Laudamotion wird von vielen Experten ohnehin schon kritisch betrachtet. Doch könnte diese Nachtflugbilanz ein weiterer Nagel im Sarg der Beliebtheit der Airline sein. Denn nach einem ohnehin schon schlechten Jahr besteht nun aufgrund der hohen Zahl der Verspätungen (trotz Nachtflugverbot), dass die Airline die Verspätungen bereits in ihren sehr engen Flugplan einkalkuliere und diese Übertretung des Nachtflugverbotes vorgesehen sei.

Die Konkurrenz von Ryanair führt das Ranking der Verstöße gegen das Nachtflugverbot in Frankfurt allerdings an. 28 Prozent der Ryanair-Flüge landeten nach 23 Uhr – was bei den Anwohnern definitiv keine Begeisterungs auslöst.