Frankreich belegt Flugtickets zukünftig mit Ökosteuer
- Datum
- Mittwoch, 17. Juli 2019
Flugzeuge gelten als maßgeblich mitverantwortlich für den hohen Treibhausgasausstoß. Am besten wäre natürlich ein Umsteigen auf alternative Reiseformen. Da das aber nicht immer möglich ist, könnte über eine Kompensation nachgedacht werden. Und eben dies hat man in Frankreich getan und führt die Ökosteuer ein.
Die französische Regierung plant, ab dem Jahr 2020 eine Ökosteuer auf Flugtickets zu erheben. Dies gilt aber nur für Flüge, die in Frankreich starten. Einzig Anschlussflüge und Verbindungen auf die beliebte Ferieninsel Korsika und in die französischen Überseegebiete bleiben von dieser Steuer ausgenommen. Flugpassagiere, die von französischen Airports starten, müssen sich dann auf Zusatzkosten bei Flügen innerhalb Frankreichs und Europas in der Economy Class von 1,50 Euro und in der Business Class von 9 Euro einstellen. Bei Flugzielen, die außerhalb Europas liegen, werden sogar 3 Euro in der Economy Class und 18 Euro in der Business Class fällig.
Die durch die Zusatzsteuer entstehenden Mehreinnahmen möchte die Regierung zum Beispiel in den Ausbau des Schienennetzes der französischen Bahn investieren. Diese Pläne kommen bei der größten französischen Fluggesellschaft Air France naturgemäß gar nicht gut an. Sie befürchtet, durch die Zusatzabgabe an Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen. Auch ist sie mit den Plänen, das zusätzliche Geld in das Schienennetz zu investieren, nicht einverstanden. Aus Sicht von Air France sollte das Geld besser in die Entwicklung von nachhaltigen Treibstoffalternativen fließen.
Ebenso übt der Bundesverband der Deutschen Luftfahrt Kritik an der Ökosteuer dahingehend, dass ein nationaler Alleingang für die Ökobilanz der Flugzeuge nicht erfolgversprechend ist. Es bleibt abzuwarten, ob auch andere Nationen dem Vorbild Frankreichs folgen. So strebt bspw. die Niederlande eine EU-weite Abstimmung zur Ökosteuer an.