Flugverkehr – Annulierungen und Verspätungen steigen deutlich an

Datum
Mittwoch, 12. Juli 2017

Nicht immer sind Flugreisen vollkommen stressfrei. Flugpassagiere in Deutschland mussten im ersten Halbjahr 2017 zum Teil viel Geduld und Nerven aufbringen. Denn tausende Flüge wurden annulliert oder landeten deutlich verspätet. Laut der Datenbank des Fluggastrechteportals EUclaim fielen von Anfang Januar bis Ende Juni 9.861 Flüge von und nach Deutschland aus. Mit einer Verspätung von über drei Stunden landeten 2.602 Maschinen. Pro Tag gibt es in Deutschland damit durchschnittlich 68,8 Problemflüge. Laut Aussagen von Euclaim waren die die Hauptursachen für Flugausfälle und -verspätungen in diesem Jahr die Probleme von Air Berlin und der Streik an den Berliner Flughäfen im März.

So haben die Auswertungen deutlich gezeigt, dass die Verzögerungen im Luftverkehr seit Jahren zunehmen. Im ersten Halbjahr waren demnach mehr als die Hälfte aller Problemflüge entschädigungsberechtigt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 sind die Ausfälle 2017 um mehr als 10 Prozent gestiegen. 2016 zählte die Datenbank von EUclaim im ersten Halbjahr 8.694 Flugausfälle und 2.455 Verspätungen. Ein Jahr zuvor wurden im Zeitraum von Januar bis Juni 8.217 Flüge gestrichen, 2.224 Maschinen verspäteten sich massiv.

44 Stunden später am Reiseziel

Die bislang längste Verspätung des Jahres wurde auf einem Flug von Condor verzeichnet. Flug DE1478 von Frankfurt am Main nach Teneriffa landete Anfang Juli erst mit einer Verspätung von mehr als 44 Stunden. Die Airline machte einen Vogelschlag dafür verantwortlich. Ebenso viel Pech hatten die Passagiere des Eurowings-Flugs EW176 von Köln nach Mauritius. Anfang Februar erreichten sie erst mit mehr als 33 Stunden Verspätung ihr Reiseziel. Immerhin gibt es ein Trostpflaster für etwaige Strapazen: Laut EU-Recht können Passagiere ab einer Verspätung von drei Stunden eine Entschädigung von 250 bis 600 Euro erhalten, insofern die Airline für die Verzögerung verantwortlich ist.