Flug statt Zug: Eine neue Airline für Flüge nach Sylt?

Datum
Freitag, 1. März 2019

Die Sylter sind mit der gegebenen Infrastruktur alles andere als zufrieden. Kommt nun die Alternative? Eine eigene Airline für die Urlaubsinsel soll es richten und vielleicht sogar als Sprungbrett für Linienflüge dienen.

Flüge nach SyltWir erinnern uns an das ironische Werbevideo aus dem Jahr 2018, in dem Urlauber mit der „Catapult Air“ nach Sylt fliegen konnten. Ein riesiges Katapult beförderte diese im hohen Bogen durch die Luft und direkt an ihr Urlaubsdomizil.

Natürlich ist die „Catapult Air“ nur eine fiktive „Airline“. Mit dem Video wurde allerdings auf eine tiefgreifende Problematik aufmerksam gemacht. Von Niebüll nach Sylt verkehren täglich rund 120 Personen- und Autotransportzüge. Doch 22 Kilometer der Strecke über den Hindenburgdamm sind nur eingleisig ausgebaut. Auf der insgesamt 39 Kilometer umfassenden Strecke sorgt das immer wieder für Probleme. Denn nur selten kommen die Züge pünktlich auf Sylt an – im Mai und Juni 2018 sogar weniger als 40 Prozent.

Eine neue Airline soll es richten

Während im vergangenen Jahr mit einer Petition der Ausbau der Strecke gefordert wurde, machen die Betroffenen nun ernst. Die Bürgermeister der Gemeinden Klixbüll, Leck und Tinningstedt auf dem Festland, haben den ehemaligen Militärflugplatz Leck bei Niebüll ins Auge gefasst. Von hier aus könnte eine neue Airline starten und Flüge zum 43 Kilometer entfernten Sylt anbieten. Aktuell verkehrt bereits Sylt Air zwischen der Nordseeinsel und Hamburg.

Laut der Kieler Nachrichten sollen die Bürgermeister sogar schon planen, in Kürze die Landesluftbehörde von Schleswig-Holstein um eine Genehmigung zu bitten, mit der es möglich wäre, den ehemaligen Militärflugplatz zu einem sogenannten Sonderlandeplatz umzubauen.

Flüge könnten dann nur nach Anmeldung abgefertigt werden, was den Bürgermeistern durchaus ins Konzept passt. So könnten Personal und Kosten gespart werden. Wenn alles wie geplant läuft, könnten erste Flüge bereits 2020 abheben, 2021 dann womöglich sogar schon erste Linienflüge. Eine norddeutsche Airline soll sogar bereits Interesse bekundet haben.