Die Flugverkehrsbranche leidet nach wie vor unter der Corona-Krise
- Datum
- Freitag, 29. Oktober 2021
Während viele andere Branchen sich fast vollständig von der Corona-Krise erholt haben, hat die Flugverkehrsbranche länger darunter zu leiden. Das zeigt sich deutlich am bald geltenden Winterflugplan: Es fehlt jeder dritte Flug.
Flugverkehr hinkt noch hinter Vorkrisenniveau her
Ab dem 31. Oktober gilt der neue Winterflugplan. Insgesamt umfasst er rund 402.000 Flüge. Was erst einmal viel klingt, stellt allerdings nur etwa 68 Prozent des Flugprogramms aus Vorkrisenzeiten dar. Hieran zeigt sich, dass die Flugverkehrsbranche länger mit der Corona-Krise zu kämpfen hat als viele andere Branchen.
Zwar hat das Flugangebot im Vergleich zum vergangenen Winter deutlich zugenommen. Im vergangenen Jahr hatten die Fluggesellschaften ihr Angebot aufgrund von Reisebeschränkungen durch die Corona-Krise auf nur 123.800 Flüge herunterfahren müssen. Dennoch ist das Flugaufkommen in diesem Winter aber nicht mit dem Angebot vor der Krise vergleichbar.
Kurzstrecken- und Asien-Pazifik-Flüge sind besonders rar
Von dem nach wie vor eher eingeschränkten Flugangebot sind nicht alle Routen gleichermaßen betroffen. Vielmehr zeigen sich auf bestimmten Strecken besonders große Lücken. Zu den betroffenen Strecken zählen dabei innerdeutsche Flugverbindungen sowie Flugverbindungen in den Asien-Pazifik-Raum.
Verantwortlich für die geringe Zahl der Asien-Pazifik-Flüge sind dabei die vor Ort weiterhin bestehenden hohen Einreisehürden. Die geltenden Regelungen sind nicht einheitlich und halten viele Menschen von einer Reise in die Region ab. So wird bspw. von Flügen nach Vanuatu abgeraten, da aktuell nur Staatsangehörige und Menschen mit ständiger Aufenthaltsgenehmigung einreisen dürfen. Gleiches gilt für Flüge auf die Fidschi-Inseln; der Flugverkehr ist bis auf wenige Ausnahmen eingestellt.
Naher Osten und Nordamerika erleben ein Reise-Comeback
Während Flüge innerhalb Deutschlands und in viele Länder Asiens noch spärlich gesät sind, erleben andere Länder ein wahrliches Comeback. Insbesondere Flüge nach Nordamerika und in den Nahen Osten erreichen im Winter 80 Prozent des Verbindungsniveaus vor der Corona-Krise.
Das große Angebot an Flugverbindungen, insbesondere nach Nordamerika, hängt damit zusammen, dass Flüge in die USA für geimpfte Europäer ab dem 8. November 2021 wieder möglich sind. Allein vom Flughafen Frankfurt am Main aus werden bald wieder 17 Städte in den USA regelmäßig angeflogen.
Auch die Zahl einiger anderer Flugverbindungen ist wieder auf Vorkrisenniveau
Obwohl der neue Winterflugplan insgesamt rund ein Drittel weniger Flüge zu bieten hat als vor der Corona-Krise, gibt es auch einige Reiseziele, die wieder fast regulär von deutschen Flughäfen aus angeflogen werden. Eines dieser Ziele ist die Türkei. Allerdings ist die Zahl der Türkei-Flüge im Vergleich zu vor zwei Jahren sogar um 9 Prozent gestiegen.
Ebenfalls Vorkrisenniveau erreicht die Zahl der Flüge nach Spanien, Griechenland und nach Portugal. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass in diesen Ländern auch in den Wintermonaten recht viele Touristen erwartet werden.