Darum flog ein KLM-Flieger 11 Stunden, ohne sein Ziel zu erreichen

Datum

Dienstag, 3. Dezember 2019

Der KLM-Flug KL685 startete planmäßig vom International Airport Schiphol in Amsterdam Richtung Mexiko City. Doch dort kam er nie an. Und die Gründe dafür muten zum Teil seltsam an.

Brodelnder Vulkan und Pferde zwingen zur Umkehr

Manchmal kommt es anders als man denkt. Besonders weil die Natur ihre eigenen Gesetze hat. In diesem Fall handelt es sich um den Popocatépetl, einen der aktivsten Vulkane Mexikos. Und genau in diesem brodelt es seit Anfang November kräftig. Nach einer Eruption in der Nacht zum 28. November spuckte der Vulkan glühende Lava und Asche. Daher durften die Menschen in der Gegend dem Vulkan nicht näher als bis zu 12 Kilometern kommen. Und da ein Asche speiender Vulkan auch für Flugzeuge gefährlich ist – die Asche kann die Triebwerke schädigen – dürfen Flugzeuge nicht über das Gebiet fliegen.

Für die Passagiere des Fluges KL685, die sich eigentlich auf einem Flug nach Mexiko City befanden, bedeutete dies, dass sie nach über fünf Stunden Flug wieder umdrehen mussten, um auf dem Startflughafen in Amsterdam zu landen. Die Maschine befand sich gerade über Kanada, als die Piloten über den Vulkanausbruch informiert wurden.

Gut zu wissen: Besteht ein Anspruch auf Erstattung, wenn der Flug umkehrt?

Doch warum hätte der Pilot nicht einfach auf einem anderen Flughafen landen können? Der Grund klingt kurios: Der Flieger hatte neben den menschlichen Passagieren auch noch eine Horde Pferde mit an Bord. Diese reisten natürlich nicht in der Kabine, sondern zusammen mit eigens dafür abgestellten Betreuern im Frachtraum mit. Die Betreuer sind insbesondere dafür zuständig, die Tiere während des Starts und der Landung zu beruhigen.

Aufgrund der Visabestimmungen für die Passagiere und der Pferde-Fracht an Bord war es den Piloten nicht möglich, auf einem anderen Flughafen zu landen. Pferde dürfen nämlich nicht einfach an irgendeinem Flughafen ausgeladen werden.