Air India soll wegen hoher Schulden privatisiert werden
- Datum
- Montag, 7. Mai 2018
Dass Air India von immensen Schulden geplagt wird, ist in der Branche ja wohlbekannt. Deshalb soll die Fluglinie auch privatisiert werden. Inzwischen ist die Lage jedoch so dramatisch, dass viele Maschinen nicht starten können, weil es am Geld für Ersatzteile fehlt.
Milliardenschwerer Schuldenberg
Die staatliche indische Airline Air India sitzt auf einem Schuldenberg von 489 Milliarden Rupien, was etwa 6,2 Milliarden Euro entspricht. Deshalb will die indische Regierung das Unternehmen aufteilen und die vier Unternehmensteile einzeln verkaufen. Interessenten haben bis Mitte Mai die Gelegenheit, sich zu melden. Doch Investoren sind sowohl von den hohen Schulden als auch von operativen Problemen, die sich daraus ergeben, abgeschreckt.
So musste das Luftfahrtministerium vor einer parlamentarischen Aufsichtskommission gestehen, dass zahlreiche Flugzeuge der Fluglinie nicht in Betrieb sind. Denn weil die Liquidität äußerst begrenzt ist, fehlt es an den Mitteln, um Ersatzteile zu kaufen. Allmonatlich fahre das Unternehmen nämlich ein Defizit von umgerechnet 24 bis 30 Millionen Euro ein.
Die Ausgaben sind zu hoch
Zwar versucht Air India möglichst viele Mittel für die Beschaffung von Ersatzteilen aufzubringen, was jedoch nicht immer gelingt. Beispielsweise musste die Fluglinie 2015 ein Darlehen in Höhe von 250 Millionen Euro aufnehmen, damit die Schulden bei Ersatzteil-Lieferanten beglichen werden konnten. Im selben Jahr hatte Air India etwa 300 Millionen Euro pro Jahr für den Unterhalt der Flotte ausgegeben, was einem Anteil von zwölf Prozent an den jährlichen Ausgaben entspricht.
Interessenten sind vorhanden
Zwar ist noch nichts offiziell, doch potenzielle Käufer sollen vorhanden sein. So wird gemunkelt, dass ein Konsortium aus Air France, KLM, Delta Airlines und Jet Airways beim Verkauf von Air India mitbieten will.