Flüge nach Nordkorea
Die Demokratische Volksrepublik Nordkorea ist zweifelsohne ein außergewöhnliches Reiseziel, das mit kaum einer anderen Destination auf der Welt verglichen werden kann. Das Land grenzt an Südkorea, China und Russland. Über 25 Millionen Menschen leben in dem größtenteils gebirgigen Land, sodass vor allem die Küstenstädte dicht besiedelt sind. Die Hauptstadt Pjöngjang hat etwa 2 Millionen Einwohner. Aufgrund des von Propaganda geprägten Alltags sowie der ständigen Überwachung und Unterdrückung rät das Auswärtige Amt sogar von Reisen nach Nordkorea ab. Doch wie kam es zu der angespannten politischen Lage?
Nach dem Zweiten Weltkrieg teilte sich Korea in eine US-amerikanische und eine sowjetische Besatzungszone auf, aus der später die Republik Korea im Süden (Südkorea) und die Demokratische Volksrepublik im Norden (Nordkorea) unter der Führung des damaligen Staatsoberhauptes Kim-Il-sung, dem Großvater des heutigen Machthabers Kim-Jong-un, entstanden. Der Koreakrieg von 1950 bis 1953, der übrigens bis heute nicht offiziell beendet ist, forderte viele Todesopfer und spannte die Lage noch mehr an. Menschenrechtsverletzungen und Atomwaffentests sind Begriffe, die in den Medien zu Berichten über Nordkorea fallen.
Trotz der politischen Lage ist Nordkorea ein Reiseziel, das gerade aufgrund seiner Abgeschiedenheit so besonders und reizvoll ist. Und es ist auch nicht unmöglich, das Land zu bereisen. Allerdings sollten sich Reisende schon im Vorfeld im Klaren sein, welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind. Gleichzeitig sollte aber auch nicht verheimlicht werden, das Nordkorea trotz der politischen Situation zahlreiche architektonische und landschaftliche Schönheiten versteckt.
Inhaltsverzeichnis – Flüge nach Nordkorea
- Flughäfen in Nordkorea
- Wie funktionieren Reisen nach Nordkorea?
- Was Reisende in Nordkorea unbedingt beachten sollten
- Beste Reisezeit für einen Flug nach Nordkorea
- Einreise & Zoll
- Sehenswürdigkeiten in Nordkorea
Flughäfen in Nordkorea
Der Flughafen Pjöngjang Sunan (FNJ) ist der internationale Flughafen von Nordkorea. Im Jahr 2015 erhielt der Airport ein neues Terminal, in dem sich neben Check-in-Schaltern nun auch ein Duty-free-Shop sowie verschiedene Restaurants befinden. Der Flughafen liegt etwa 24 Kilometer von der Hauptstadt Pjöngjang entfernt und ist mit Autobahnen und Zugstrecken verbunden, am Airport gibt es Taxis, Shuttle-Busse sowie einen VIP-Service.
Der Hauptstadtflughafen von Nordkorea wird ausschließlich von zwei Airlines bedient, darunter die staatliche Air Koryo sowie Air China. Das Streckennetz besteht lediglich aus den drei Flugstrecken nach Peking und Shenyang in China sowie nach Wladiwostok in Russland.
Von Deutschland aus geht es mit Air China oder Lufthansa ab Frankfurt (FRA) oder München (MUC) nonstop in etwa 9 Stunden Flugzeit nach Peking sowie im Weiterflug zum Flughafen Shenyang (SHE) – zudem fliegt Hainan Airlines von Berlin-Tegel (TXL) nonstop zum Beijing New International Airport (PEK). Von verschiedenen deutschen Flughäfen geht es zudem mit Aeroflot über Moskau (SVO) zum Flughafen Wladiwostok (VVO). Der Weiterflug von Peking oder Shenyang zum Flughafen Pjöngjang Sunan (FNJ) in Nordkorea dauert noch einmal ein bis zwei Stunden.
Da Reisen nach Nordkorea jedoch nur über einen spezialisierten Reiseanbieter als geführte Tour oder Gruppenreise gebucht werden können, sollten sich Interessenten für einen Flug nach Nordkorea direkt an einen solchen Veranstalter wenden.
Wie funktionieren Reisen nach Nordkorea?
Eine Reise nach Nordkorea kann nur als Pauschalreise und ausschließlich über spezielle Reiseanbieter gebucht werden. Individualreisen auf eigene Faust sind nicht möglich. Bei den Reiseangeboten handelt es sich entweder um geführte Touren mit einem Guide oder um Gruppenreisen mit einer koreanischen, meist deutschsprachigen Reiseleitung. Alle ausländischen Besucher werden nach der Einreisekontrolle am Flughafen von einem Reiseguide, oftmals auch von einem Dolmetscher und einem Fahrer, abgeholt und während der gesamten Reise begleitet. Der vom Anbieter erstellte Reiseablauf bietet meist ein straffes und interessantes Programm mit vielen Highlights. Das ist besonders praktisch, da alleinige Erkundungstouren ohne koreanische Begleitung zum einen kaum möglich sind und zudem ausdrücklich davon abgeraten wird. Zusätzlich bieten geführte Reisen viel intensivere Einblicke ins sonst so verschlossene Land, allerdings sind kritische Fragen an den Reiseleiter nicht gern gesehen.
Was Reisende in Nordkorea unbedingt beachten sollten:
In Nordkorea gibt es kein mobiles Netz und nur selten Internet. Das Telefonieren funktioniert jedoch meist vom Hotel aus ohne Probleme. Für Ausgaben vor Ort müssen Reisende ausreichend Bargeld mitbringen, da es vor Ort keine Geldautomaten gibt. Bezahlt werden kann jedoch in Euro. Der Ausfall der Strom- und Wasserversorgung ist in Nordkorea nichts Ungewöhnliches und kommt häufiger vor. Es wird dringend davon abgeraten, deutsche Zeitungen in die Hand zu nehmen, da es ansonsten von Seiten der Regierung zu einer Ausweisung kommen kann. Die angespannte Lage und das politische System sind ein absolutes No-Go und dürfen auf keinen Fall angesprochen werden, auch nicht beim Reiseleiter.
Die Kosten für eine einwöchige Reise liegen meist zwischen 1.400 und 2.000 Euro – Gruppenreisen sind dabei generell günstiger. Im Reisepreis sind meist die Flüge ab China oder Russland nach Nordkorea, Unterkünfte mit Verpflegung, Transport, Eintrittsgelder für Ausflüge und eine deutschsprachige Reiseleitung enthalten. Für den Flug von Deutschland nach China oder Russland fallen noch einmal zusätzliche Kosten an. Die Unterbringung im Hotel wird in der Regel vom Reiseveranstalter gebucht, dabei handelt es sich meist um gute Mitteklassehotels oder gehobene Luxusunterkünfte.
Beste Reisezeit für einen Flug nach Nordkorea
In Nordkorea sind die Winter vor allem im Norden des Landes sehr kalt und trocken, die Temperaturen können -30 Grad erreichen. Im Sommer steigt das Thermometer oftmals auf +30 Grad und es ist schwül, zudem bilden sich aufgrund des Südwestmonsuns häufig starke Niederschläge und es können Taifune entstehen. Die beste Reisezeit für Nordkorea ist im Mai und Juni sowie im September und Oktober mit milden und nicht zu heißen Temperaturen.
Flughafeninfo & Einreise
→ Flugauskünfte: +850 (0) 2 837917
→ Adresse: Pjöngjang, Nordkorea
→ Für die Einreise benötigen deutsche Staatsbürger einen bei Einreise noch mindestens drei Monate gültigen Reisepass sowie ein Visum (4 Wochen Bearbeitungszeit)
→ Südkoreanern ist die Einreise grundsätzlich verboten
→ Kinder benötigen einen eigenen Pass
Stand: 13.09.2019
Einzelne Angaben können sich kurzfristig ändern. Stand der Informationen: 09/2019
Sehenswertes in Nordkorea
Eine Reise ins abgeschottete Nordkorea ist definitiv ein Abenteuer. Es gibt ausgewählte Orte, die Besucher erkunden dürfen, dabei werden die strukturellen Probleme des Landes sowie die Armut jedoch bewusst ferngehalten. Auf einer Reise nach Nordkorea kommt niemand an der Hauptstadt Pjöngjang vorbei – die breiten Straßen führen zum imposanten Monument der Chuch’e-Ideologie, dem Wahrzeichen Nordkoreas. Der Triumphbogen ist mit rund 170 Metern größer als der Arc de Triomphe in Paris und zur Abenddämmerung leuchtet die künstliche Fackel auf der Spitze des Monuments bis in die Ferne. Pjöngjang besticht mit koreanischer Architekturvielfalt, die größtenteils aus der Zeit nach dem Koreakrieg stammt. Zu den sehenswerten Gebäuden gehören der Große Studienpalast des Volkes, der Kulturpalast und das Großtheater. Die Bronzestatue des Staatsgründers und ehemaligen Staatsoberhauptes Kim-Il-sung auf dem gleichnamigen Kim-Il-sung-Platz ist ebenfalls ein Besuchermagnet, genauso wie der Kumsusan-Palast der Sonne. Die Fahrt mit der U-Bahn in Pjöngjang ist ein Muss, da die Stationen mit kunstvollen Mosaikbildern verziert sind und somit einem Palast gleichen. Aber nicht nur Nordkoreas Hauptstadt ist eine Reise wert: Die Hafenstadt Hamhung wurde nach dem Koreakrieg mithilfe von deutschen Architekten wiederaufgebaut und bietet eine Vielzahl an sehenswerter Architektur und auch die Altstadt von Kaesong sowie die hier liegenden Königsgräber Kongmin und Wanggon sind beliebte Ausflugsziele von Reisenden. Das Mjohjangsan-Gebirge im Norden des Landes ist mit plätschernden Wasserfällen, reißenden Flüssen und malerischen Tälern ein herrlicher Ort zum Entspannen. Gleichzeitig ist hier der Pohyon-Tempel, Nordkoreas größter buddhistischer Tempel, sowie die Museumsanlage mit der Internationalen Freundschaftsausstellung, zu finden. Was viele nicht wissen, Nordkorea ist ein großartiges Ziel für Aktivurlauber: Wanderungen und Trekkingtouren durch die Gebirgswelt sowie Skierlebnisse im Jahr 2014 eröffneten Skigebiet Masik-Ryong bieten Abwechslung zum spannenden Kulturangebot. Ein Ausflug der besonderen und durchaus gefährlichen Art wartet direkt auf der Grenze zum benachbarten und verfeindeten Südkorea. Die Rede ist von der demilitarisierten Zone (DMZ). In der Joint Security Area Panmunjom (JSA) wurde der Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea vereinbart und bis heute stehen sich hier Soldaten beider Armeen Auge in Auge gegenüber. Trotz der permanenten Überwachung des „Friedens“ können die blauen Grenzbarracken, die ein makaberer Charme umgibt, offiziell besichtigt werden – allerdings sollte man sich rechtzeitig für eine Tour anmelden.